Sechs wichtige Dinge, die man wissen sollte, bevor man nach Island fährt.
- Eine Reise durch Island ist teuer. Normale Hotels sind für ausländische Normalverdiener kaum bezahlbar. Deshalb teilt man sich die Jugendherbergen mit Touristen aus aller Welt, von Jung bis Alt. Eine Kiste mit günstig erstandenen Lebensmitteln, die man selbst kochen kann, sollte bei keiner Tour fehlen.
- Schuhe aus! Bevor man ein isländisches Haus betritt (auch eine Jugendherberge), sollten die Treter spätestens im Vorraum von den Füßen. Alles andere steht für schlechte Manieren.
- Bestelle kein Wasser. Isländisches Leitungswasser schmeckt hervorragend (und ist wahrscheinlich durch ähnliche viele Vulkangesteine gerieselt wie das große Wasser in Plastikflaschen). In jedem Café und Restaurant kommt es gratis in Karaffen auf den Tisch oder an die Theke, an der man es sich selbst abholen kann. Wer Wasser bestellt, verursacht in den meisten Fällen Missverständnisse (ich spreche hier aus Erfahrung).
- Bring warme Kleidung mit. Es ist kälter als vermutet. Thermounterwäsche wird schnell zum Luxusaccessoire, das man im August knapp unterhalb des nördlichen Polarkreises nicht mehr aus den Händen gibt.
- Lerne etwas Isländisch! Diese Regel gilt für alle Länder: Einige Worte in der Nationalsprache öffnen verschlossene Türen. In Island ist sie aber besonders wahr. Die kleine Insel mit rund 300.000 Einwohnern schleust in den Sommermonaten von Juni bis August Horden naturhungriger Touristen durch ihre Infrastruktur. Und auch wenn die meisten Isländer gut englisch sprechen, ein takk hier und ein bless dort sollte jeder im Gepäck haben.
- Relax. Obwohl die Insel in 14 Tagen mit dem Auto umrundet werden kann, könnte man auch problemlos 14 Wochen bleiben. Denn da sind ja noch die Highlands und die Kajaktour um die Westfjorde, der Askjavulkan, die Westmännerinseln und die mindestens 38 verpassten Wanderungen. Alle once-in-a-lifetime, versteht sich. So betrachtet wird eine Reise durch Island zum Wettlauf gegen die Zeit. Da alle Eindrücke gewaltig sind und das Klima auch vom erprobten Mitteleuropäer seinen Tribut fordert, sollte man sich Zeit nehmen und mit Mut zur Lücke reisen. Unglaublich wird es so oder so. Und wer die Ruhe und Einsamkeit an einem Ort gespürt hat, an dem er über mehrere Tage geblieben ist, der weiß, dass die isländische Natur nicht bereist, sondern erlebt werden möchte.